Was ist fasten? Warum wir Fasten?

Fasten ist ein Naturphänomen. Menschen fasten seit Jahrtausenden.
Fasten ist der bewusste Verzicht auf Nahrung und Genussmittel für eine begrenzte Zeit. Man gibt dem Körper die Chance, sich zu entschlacken, zu entgiften und zu reinigen. Ziel ist es, Selbstheilungsprozesse in Gang zu setzen und das körpereigene Abwehrsystem zu stärken. Fasten heißt aber nicht Hungern, der Körper soll sich erholen. Wer richtig fastet, hat eine gute Leistungsfähigkeit ohne Hungergefühl.

Finde Deine optimale Fastenform.

Seit vielen Jahren faste ich regelmäßig im Frühjahr und habe verschiedene Fastenarten für mich probiert. Die ersten Jahre habe ich nach nach Buchinger gefastet, später habe ich das Saftfasten entdeckt und bin dann bei einer Mischform aus beidem geblieben. Für mich hat sich eine Fastenform bewährt, die den Körper entlasten aber auch Nährstoffe liefert. Damit kann ich weiterhin meinem Training und meinem Beruf mit intensiver körperlicher Tätigkeit nachgehen.

Natürlich kann jeder, sofern keine Kontraindikationen vorliegen. Möchtest Du allerdings einen Muskelabbau verhindern oder während der Fastenzeit Deinem Beruf und Deinem sportlichen Training in normalen Ausmaß nachgehen, sind einige Besonderheiten zu beachten. Während eine Nulldiät unbedingt zu vermeiden ist, kann das Teilfasten sogar eine Leistungssteigerung mit sich bringen. Dabei gilt es, auf eine regelmäßige Aufnahme der „richtigen“ Nahrung zu achten. So verhindert man, dass der Körper durch Anstrengung in einen gefährlichen Nährstoffmangel kommt.

Um für sich die optimale Fastenform zu finden, lohnt es sich genauer mit den unterschiedlichen Arten des Fastens zu befassen und auch andere Kulturen nach Rat zu fragen.

Was ist Ayurveda – Heilfasten?

Heilfastens mit Ayurveda ist typgerechtes Teilfasten.
Es beinhaltet ein bekömmliches Nahrungsangebot und ist eine wunderbare effektive Alternative für Menschen, die sich bei Fastenkuren keine Versorgungspause leisten können oder sich mit komplettem Nahrungsmittelverzicht schwertun und unwohl fühlen. Das Geheimnis dieser Methode ist das Wissen um die Zutaten und vorallem die Gewürze. Sie werden im Ayurveda als Therapeutikum eingesetzt.

Ayurveda Heilfasten ist vegan und schonend. Was genau beim ayurvedischen Fasten anders ist und wo die Vorteile sind, erklärt uns Marie-Luise Auwärter-Seitz – unser angehender Ayurveda-Lifestyle-Coach.

Ayurveda ist eine ganzheitliche Heilkunde und bedeutet „Wissenschaft vom langen Leben“. Es ist eine Gesundheitslehre, die sich mit den verschiedenen Einflüssen auf das menschliche Leben auseinandersetzt.

Ayurveda umfasst mehr als nur „Medizin“. Es werden sowohl Methoden gelehrt für einen gesunden Lebensstil, die Heilung von Krankheiten im Sinne einer ganzheitlichen Heilkunde, als auch das Erreichen eines langen Lebens. Ziel ist die Erhaltung oder Wiederherstellung der Balance zwischen Körper, Geist und Seele.

Dabei spielen die Ernährung und die Verdauung eine wichtige Rolle. Wenn der Körper zu wenig Verdauungsfeuer „Agni“ hat, entstehen zuviel Stoffwechselschlacken und die Nahrung kann dadurch nicht richtig verdaut werden. Es ist also nicht nur wichtig, was man isst, sondern auch, ob der Körper die Nahrung verarbeiten kann. Arbeitet das Verdauungsfeuer schwach, kann der Körper die Nahrungsmittel nicht vollständig verarbeiten. Man fühlt sich müde und schlapp, nimmt leicht zu und das Immunsystem wird geschwächt.

Fasten mit Ayurveda ist ein Teilfasten

Eine Fastenkur nach ayurvedischen Prinzipien reinigt den Körper von Stoffwechselschlacken, stärkt das Verdauungsfeuer „Agni“ und kurbelt den Stoffwechsel an. Außerdem hat die ayurvedische Fastenkur einen verjüngenden Effekt: Alle Körperzellen bekommen frische Energie und arbeiten wieder auf Hochtouren.

Der Unterschied zu anderen Fastenmethoden besteht darin, dass es ein Teilfasten ist und ein bekömmliches Nahrungsangebot beinhaltet. Im Ayurveda wird der komplette Verzicht auf Nahrung meist nicht empfohlen, da das Verdauungsfeuer und die Stoffwechseltätigkeit dann ruhen und dadurch geschwächt werden. Gut veranschaulicht wird dieser Effekt durch die Vorstellung eines brennenden Kaminfeuers: Wird kein Holz nachgelegt, erlischt das Feuer. Wird ungeeignetes Holz aufgelegt, erlischt es frühzeitig und verkohltes Brennmaterial bleibt zurück.

Beim Ayurveda Fasten isst man weniger, aber nicht gar nichts

Wichtigster Bestandteil bei dieser Methode des Fastens ist das Wissen um die Geheimnisse der Gewürze. Sie werden im Ayurveda als Therapeutikum eingesetzt. In den ayurvedisch zubereiteten Gerichten werden die Gewürze gezielt verwendet, um das Verdauungsfeuer zu entfachen und den Stoffwechsel anzuregen. Durch die Kunst der Zubereitung und des Würzen können Nahrungsmittel so zu Heilmitteln werden.

Unterstützend wirken während der Fastenkur ausschließlich heiße Getränke, wie Gewürztees und Ingwerwasser und wärmende Ölmassagen und Bäder.

Zutaten für 2 Portionen
Zubereitungszeit ca. 30 Minuten

2 1/2 EL Basmati-Reis (50g)
50 g MungDal geschälte oder ganze
ca. 250 g Gemüse je nach Geschmack / in diesem Fall Spinat
1 TL Ghee oder Sesamöl
1/2 TL Kreuzkümmel
Gewürze auch je nach belieben auch noch Bockshornklee, Ingwer, Kardamon, Koriander, Kurkuma,
1/2 TL Steinsalz
1TL Zitronensaft
500 ml Wasser

So lecker kann Ayurvedisch Fasten sein!

Ayurvedisches Kitchari mit Gemüse – ein reinigendes & entgiftendes Gericht und ein echtes Kraftpaket mit essentiellen Aminosäuren

Kitchari ist ein Gericht mit heilender und entgiftender Wirkung. Man kann es eigentlich zu jeder Tageszeit essen, am besten jedoch zum Frühstück oder Mittagessen. Aufgrund seiner wohltuenden und ausleitenden Wirkung, wird es auch sehr gerne für Fastenkuren verwendet. Während einer ayurvedischen Kur, isst man Kitchari oft auch drei mal täglich. Durch die enthaltenen Gewürze wird das Verdauungsfeuer angeregt und somit der ganze Stoffwechsel angekurbelt, was den Detox-Effekt des Kitcharis ausmacht.

Das klassische Kitchari-Rezept besteht aus Basmati-Reis und grünen Mungbohnen, aber auch geschälte und halbierte Mungbohnen können verwendet werden. Die geschälte Mungbohne muss nicht über Nacht eingeweicht werden und ist für ein schnelles Kitchari somit bestens geeignet. Klassische Kitchari-Gewürze sind Kreuzkümmel, Koriander, Kurkuma und frischer Ingwer.

Zubereitung

  1. Reis und MungDal in einem Sieb ca. 30 min einweichen lassen, macht es deinem Agni noch leichter, danach waschen und überschüssiges Wasser abrtropfen lassen. Gemüse waschen, putzen und klein schneiden
  2. Einen Topf ohne Fett erhitzen und die Reis/Dal-Mischung darin 2 Minuten under Rühren trocken rösten Die Masse kurz in eine separate Schüssel geben
  3. In dem heißen Topf das Ghee oder Öl(ohne Fett) erhitzen und die Gewürze hinzufügen. Unter rühren die Gewürzen kurz anrösten. Die Gewürze dürfen nicht anbrennen. Dann kommt das Gemüse dazu, das auch kurz anbraten. Am Schluss die Reis/Dal-Mischung und das Wasser dazu geben und alles nochmal kurz aufkochen lassen.
  4. Die Hitze reduzieren und das ganze einkochen lassen.
  5. Das Kitchari mit dem Salz  (salzen erst zum Schluss, sonst werden die Hülsenfrüchte nicht weich) und der Zitrone abrunden

Guten Appetit!

Marie-Luise Auwärter-Seitz
Expertin: Marie-Luise Auwärter-Seitz
Nach mehr als 15 Jahren als Yoga- und Pilatespraktizierende, absolviert Marie-Luise seit 2020 ihre Ayurveda Ausbildung bei Dr. med. Janna Scharfenberg (Ärztin, Ayurveda-Expertin, Gesundheits- & Ernährungscoach, Yogalehrerin). Mit dem Ayurveda ist sie über ihr großes Interesse am Thema Ernährung in Kontakt gekommen. Luise möchte mit ihrer Arbeit dafür sorgen, dass sich gesunde Gewohnheiten harmonisch in den Alltag integrieren lassen. Mit ihrem Wissen aus dem Ayurveda ist sie eine willkommene Bereicherung für unser Angebot und ein weiteres Tool, um dafür zu sorgen, dass ein gesunder Geist in einem gesunden Körper wohnt.